Diese Rotte liegt oberhalb Ruders und gehört zur Katastralgemeinde Klein Motten. Die
Einwohner von Grünau konnten erst 1934 erstmals getrennt von Klein Motten erfaßt werden.
Im Jahre 1842 hatte Grünau 17 Häuser. 1934 gab es 18 Häuser und 79 Einwohner. Im Jahre
1976 hatte Grünau 18 Häuser und 105 Einwohner.
1858 wurde vom Bischöflichen Ordinariat St. Pölten für Grünau die Bewilligung zum Bau
einer Kapelle erteilt. Den Baugrund stellte Thomas Königshofer zur Verfügung. Die
Bewohner von Grünau mußten sich verpflichten, für den Bau und zur Erhaltung der Kapelle
selbst aufzukommen. Die Urkunde vom 23. Mai 1858 befindet sich im Diözesanarchiv St.
Pölten.
Unterzeichnet ist die Urkunde von: Sebastian Katzenbeißer, Andreas Katzenbeißer, Anna
Dangl, Jakob Hieß, Christian Winklbauer, Michael Hirsch, Juliana Döpfl, Josef Fasching,
Sebastian Winkelbauer, Josef Gruber, Math. Köpf, Josef Grausam, Sebastian Redl, Jakob
Moldaschl, Thomas Königshofer, Josefa Döpfl, Mathias Datler, Johann Erhart.
Von den Unterzeichneten konnten damals nur 8 schreiben.
Die Grundmauern der Kapelle sind aus Stein, alles andere aus Holz.
Die Kapelle ist drei Klafter lang und breit.
1891 wird wieder von einem Kapellenbau gesprochen. Wahrscheinlich ist auf den alten
Grundmauern dann die ganze Kapelle aus Stein errichtet worden. Sie wurde im gleichen Jahr
vom Propst aus Eisgarn geweiht. 1941 schlug der Blitz in die Kapelle ein, dabei wurde der
Altar zerstört.
Als im Jahre 1858 eine Kapelle erbaut wurde, war schon eine Glocke aus dem Jahre 1852
vorhanden. Sie hatte ein Gewicht von 65 kg und 52 cm Durchmesser. Diese Glocke mußte 1917
abgeliefert werden.
1921 kam es zur Anschaffung einer ca. 30 kg schweren Glocke.
1942 wurde auch diese Glocke ein Opfer des Krieges. Im Jahre 1946 lieferte die Firma
Pfundner 2 Glocken: eine mit 41 kg und einem Durchmesser von 39 cm und eine mit 105 kg
Gewicht und einem Durchmesser von 56 cm.