Garolden ist von Gastern eine schwache halbe Stunde entfernt. Der Ort liegt auf einem
Abhang, daher der keltische Name: Garald = Abhang.
Namen im Laufe der Zeit: Garoldten, Garoten, Gorott, Gorolden (heute noch im Dialekt
gebräuchlich).
Mitten im Ort steht eine Betkapelle. Auf dem Altar befindet sich eine Statue der
Unbefleckten Empfängnis. An der Seitenwand ist ein Bild des guten Hirten aus der Kapelle
von Peygarten. Im Jahre 1917 mußte die alte Glocke abgeliefert werden. Sie hatte einen
Durchmesser von 50 cm und ein Gewicht von 72 kg. Es kam dann zum Ankauf einer Stahlglocke
im Gewicht von 100 kg. Die Kosten von 7.000 Kronen brachte der Ort selber auf. Pfarrer
Florian Spiegl weihte diese Glocke am 30. Mai 1920 in der Kirche zu Gastern.
Derzeit ist im Ort kein Gasthaus und kein Geschäft, wohl aber eine Schmiede. Am Abhang
von Garolden war einst am Weißbach eine Mühle, heute das Bauernhaus Toifl.
Landgericht und Grundobrigkeit hatte Dobersberg inne.
1112 gaben 7 Häuser in Garolden den ganzen Zehent zum Stift St. Georgen an der
Traisenmündung. Garolden gehörte zum Zehentamt Pleßberg. Im Jahre 1584 besaß Sigmund
von Puchheim auf Dobersberg in Garolden 26 Holden. 1675 mußte das Dorf von 16 Häusern
den Zehent leisten. In früherer Zeit gehörte Garolden zum Schellingshof, der später mit
der Herrschaft Dobersberg vereinigt wurde.
Im Jahre 1783 kam Garolden von der Pfarre Kautzen nach Gastern. Damals
hatte das Dorf 30 Häuser und 174 Einwohner. 1842 zählte Garolden 46 Häuser (davon 26
Bauernhäuser) mit 306 Einwohnern.
Garolden ist heute noch eine Bauernsiedlung. Bei der Volkszählung 1934 hatte der Ort 47
Häuser mit 200 Einwohnern. 1976 gab es nur mehr 38 bewohnte Häuser mit 151 Einwohnern.
1882 wollte auch Garolden eine eigene Schule haben; der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Im
Jahre 1895 kam es zum Verkauf des Armenhauses an Ferdinand Kainz. Der heutige Besitzer
dieses Hauses Nr. 27 ist in Deutschland wohnhaft.